Teufelsbrücke und Eremitenhöhle

Jahresausflug der Riedstädter Grünflächenpaten nach Hanau

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ausflugs am Eingang zum Park Wilhelmsbad in Hanau.
Die Rousseauinsel mit Grabpyramide.

Wie in jedem Jahr seit 2011 mit Ausnahme der zwei Corona-Jahre 2020 und 2021 hat die Büchnerstadt Riedstadt ihre Grünflächenpatinnen und –paten auch in diesem Jahr zu einem Ausflug eingeladen. Mit diesem Ausflug bedankt sich die Stadt für die Arbeit, die ehrenamtlich für die Pflege öffentlicher Grünflächen in Riedstadt und damit für das Stadtbild geleistet wird.

Nachdem die letzten Ausflüge immer im Spätsommer stattfanden, sollte diesmal wieder einmal der Frühjahrsaspekt einer Parkanlage erlebt werden. Die Grünflächenpatinnen und –paten entschieden sich in einer vorgeschalteten Abstimmung für eine Fahrt nach Hanau und den Besuch der dortigen Parkanlagen Wilhelmsbad und Philippsruhe. Nach einstündiger Fahrt kamen die gut 60 Riedstädter und Riedstädterinnen um kurz nach 11 Uhr am Staatspark Hanau Wilhelmsbad an, wo sie bereits bei sonnigem Wetter von drei Führerinnen erwartet wurden, die jeweils eine Teilgruppe von 20 Patinnen und Paten durch den weitläufigen Park führten.

Um das von Wilhelm IX, Graf von Hanau und Erbprinz von Hessen, zusammen mit dem Baumeister Franz Ludwig von Cancrin in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaute Schloss im spätbarocken Stil wurde ein Park im englischen Stil angelegt. Darin finden sich viele für den englischen Landschaftspark typische Elemente wie eine über ein „wildes Nebeltal“ führende „Teufelsbrücke“ (wobei sich der damit erwünschte schaurige Eindruck beim heutigen Besucher eher nicht mehr einstellt), die Eremitenhöhle (in der zur Staffage tatsächlich im Sommer ein Mönch als Eremit eingestellt wurde), oder eine Rousseau-Insel mit Grabpyramide.  

Das 1779 von Wilhelm beauftragte, auf einem Hügel angelegte und zunächst von Menschenkraft (!) angetriebene Karussell mit großen geschnitzten hölzernen Pferden und Kutschen gilt als das älteste seiner Art und ist einer der Höhepunkte im Park. Ein weiterer Gipfel der romantischen Inszenierungen im Park ist aber sicherlich die von einem Graben umgebene künstliche Burgruine, in deren, von außen überhaupt nicht zu erahnenden, prunkvoll ausgestatteten Innenräumen der Erbprinz seinen diversen Liebschaften nachging. Diese Burgruine kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden – die Riedstädter Reisenden wurden dabei sehr sachkundig von ihren Führerinnen durch den Park und seine Sehenswürdigkeiten geleitet und haben dabei ein sehr lebendiges Bild des Lebens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gezeichnet bekommen.

Nach gut zweieinhalb Stunden im Park Wilhelmsbad ging es dann mit dem Bus weiter zum Park Philippsruhe, der im Süden des Hanauer Stadtteils Kesselstadt direkt oberhalb des Mainufers liegt. Nach den intensiven Geschichtslektionen der ersten Tageshälfte durften die Patinnen und Paten den zweiten Teil des Ausflugs frei gestalten, wobei bei den meisten zunächst eine Einkehr in eines der dortigen Lokale zur Stärkung anstand. Danach konnten der Park Philippsruhe, die angrenzende Altstadt oder auch das Mainufer erkundet werden, bevor sich die Teilnehmenden um 17 Uhr wieder am Bus trafen und die Heimreise antraten. Um 18 Uhr kamen dann die Grünflächenpaten und – patinnen mit vielen Eindrücken im Gepäck wieder wohlbehalten in Riedstadt an.