Mobile Terrassen, Parksituation und Friedhöfe

Vielfältige Themenpalette bei Bürgergespräch in Goddelau

Giulia Reinhardt vom Bürgerservice der Stadt und Bürgermeister Marcus Kretschmann während des Bürgergesprächs in Goddelau.

„Das ist schon traditionell – im größten Stadtteil ist am wenigsten los“, begrüßte Bürgermeister Marcus Kretschmann zum Bürgergespräch in Goddelau die wenigen Menschen im Sitzungssaal des Riedstädter Rathauses. Dennoch entspann sich eine angeregte Diskussion über verschiedenste Themen, von denen jedoch keines ein spezifisch Goddelauer Thema war. Eine Erfelderin regte an, nach Weiterstädter Vorbild mobile Terrassen anzuschaffen. Diese bieten Sitzgelegenheiten sowie integrierte Blumenkübel und können ohne viel Aufwand je nach Bedarf den Standort wechseln.  

Eine schöne Idee, befand Bürgermeister Kretschmann, doch leider habe Riedstadt nicht die gleichen Möglichkeiten wie Weiterstadt. Denn die Stadt konnte die mobilen Terrassen zu 100 Prozent aus Fördermitteln des Regionalen Lastenausgleichs finanzieren. Dieser dient als Ausgleich für den Fluglärm durch den Frankfurter Flughafen. Da Riedstadt weniger vom Fluglärm betroffen sei als Weiterstadt habe es keine Chance, an diese Fördermittel heranzukommen. Doch gebe es vielleicht die Möglichkeit, über die AG Nahmobilität Hessen solche mobile Einheiten mal kostenlos zu testen. Allerdings sei das so begehrt, dass es mit Sicherheit dieses Jahr nichts mehr werde, so der Bürgermeister.  

Für Verständnis warb der Verwaltungschef dafür, dass der Friedhof Erfelden zurzeit ungepflegt wirke. Im Pflegerhythmus des Bauhofs wäre der Friedhof Erfelden als letzter der fünf Riedstädter Friedhöfe dran gewesen, doch dann habe das Hochwasser alle Kräfte gebunden. Zu dem Wunsch, auch auf dem Erfelder Friedhof wie in Leeheim einen Friedhain als Bestattungsform zu ermöglichen, verwies Kretschmann auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, alternative Bestattungsformen wenn möglich auch in anderen Stadtteilen zu ermöglichen. Das werde zurzeit geprüft, sei aber auch eine finanzielle Frage.  

Ein Bürger aus Crumstadt war besorgt wegen zweier Grundstücke, die die Stadt zurzeit über die Treuhandgesellschaft Terramag im Bereich des ehemaligen Friedhofparkplatzes in der Walther-Rathenau-Straße in Crumstadt verkauft. Er fürchte, dass dort „ein Riesending“ entstehe und verwies auf die jetzt schon schwierige Parksituation am Friedhof. Der Bürgermeister konnte beruhigen: auf den Grundstücken soll je eine Doppelhaushälfte entstehen, die maximal zweigeschossig sein dürften. Die übrige Fläche, auf der jetzt ein Stromhäuschen stehe, werde so umgebaut, dass genauso viele Stellplätze zur Verfügung stehen wie bisher, auch eine E-Ladesäule sei vorgesehen. Im Übrigen habe die Stadtverordnetenversammlung schon in der Legislaturperiode vor 2016 beschlossen, die Flächen zu vermarkten.  

Weitere Themen betrafen Fluglärm durch Militärhubschrauber, Parkkonflikte und den teilstationären Blitzer der Stadt, für den gerade weitere zehn Standorte genehmigt wurden, sodass er nun an insgesamt zwanzig Stellen im Stadtgebiet stehen kann.