Fühlsäckchen und rückwärts fliegende Vögel

Gemeinsamer Workshop beim Gesundheitsprojekt „Regenbogenland“ von Kita und Seniorenhaus am Park

Viel Freude hatten Kinder und Senioren auch beim Luftballon-Tennis mit Fliegenklatschen als Schlägern.
Mit dem Schwungtuch brachten Groß und Klein Bälle und Ballons zum Hüpfen.
Hoch wie ein Baum reckten alle Teilnehmenden ihre Arme. Rechts im Bild Workshopleiterin Mona Haas.

Diese Begeisterung ist einfach ansteckend: lauthals lachend freuen sich zehn Kinder der Kita Am Park über wild hüpfende Bälle und Luftballons. Das zaubert auch Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenhauses am Park ein Lächeln ins Gesicht. Zehn junge und zehn alte Händepaare halten den Rand eines riesigen, knallbunten Schwungtuches und bringen durch kräftige Auf- und Ab-Bewegungen Bälle und Ballons zum Hüpfen. Die Kleinen stehen, die Großen sitzen, eine von ihnen im Rollstuhl. Doch das ist völlig egal. Denn hier steht das gemeinsame Tun im Vordergrund.  

Mona Haas und Oli Neumann vom Verein „Mehr Zeit für Kinder“ aus Frankfurt freuen sich über die gelungene Aufwärmübung an diesem Vormittag im Seniorenhaus am Park. Die Einrichtung wurde gemeinsam mit der benachbarten Kita für das Gesundheitsförderungsprojekt „Entspannung, Achtsamkeit und Balance im Regenbogenland“ ausgewählt, welches von der Mobil Krankenkasse gefördert und von dem Verein „Mehr Zeit für Kinder“ durchgeführt wird.  

Im März startete das Projekt mit einem Info-Elternabend in der Kita, es folgten Teamqualifikationen und separate Workshops in beiden Einrichtungen, um die Techniken zu erlernen. Nun sind Jung und Alt erstmals gemeinsam unterwegs im Regenbogenland. Nach dem Auftakt mit dem Schwungtuch folgt eine fröhliche Runde Luftballon-Tennis mit Fliegenklatschen als Schlägern.   Im Regenbogenland geht es heute in den Wald, erklärt Mona – denn im Regenbogenland duzen sich alle. Als allererstes sieht man im Wald natürlich Bäume. „Wisst ihr noch, wie der Baum geht?“, fragt Mona die Kitakinder. Flugs strecken die Kleinen ihre Arme nach oben und die Großen machen es ihnen nach. Es folgen kleine und große Vögel mit entsprechenden Armbewegungen. „Wir sind super Vögel – wir können auch rückwärts fliegen“, verkündet Mona und kichernd wird fleißig rückwärts geflogen.  

Neben verschiedenen Aktivierungs- und Entspannungsübungen geht es im Regenbogenland-Projekt auch um Achtsamkeits- und Wahrnehmungsschulungen. Und so wird nach so viel Bewegung nun in gemischten Zweier-Teams gerätselt, welche vier Gegenstände wohl in den ausgeteilten Fühlsäckchen stecken. Passend zum Thema Wald ertasten die Teams Tannenzapfen, Stein, Kastanie und Holz.  

Zum Abschluss darf jeder einen großen Stoffwürfel werfen. Je nachdem, welche Seite oben liegt, müssen alle ihr Gesicht zum Zitronengesicht verziehen, die „Blumenatmung“ praktizieren oder ganz steif stehen wie ein Berg. Beliebt ist auch das Fragezeichen, bei dem eine Aktivität frei gewählt werden kann und jeweils die Entscheidung aufs Singen fällt. Besonders die alten Menschen haben daran große Freude.  

Einige von ihnen sind so beschwingt, dass sie nach der offiziellen Verabschiedung noch ein „Auf Wiedersehen, es war so schön“ trällern. Die Kitakinder antworten mit einem fröhlichen „Tschüss!“ Denn es soll nicht das letzte Treffen der Generationen gewesen sein. Bis zum Abschluss im November wird es noch einen weiteren Workshop geben. Und auch danach wollen Seniorenhaus und Kita den Kontakt halten und weiter vertiefen. Wie auch die erlernten Techniken zur Entspannung, Aktivierung und Achtsamkeit auch nach Ende des Regenbogenlandes in den Alltag beider Einrichtungen integriert werden sollen.