Zwei neue Fälle bei Wildschweinen

Infizierte Wildschweinkadaver bei Leeheim und am Kühkopf gefunden

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen hat sich die Zahl der positiv auf das Virus getesteten Wildschweine auf neun erhöht. Wie das Landwirtschaftsministerium am Dienstag (2. Juli) mitteilte, wurde der Erreger bei zwei weiteren Kadavern vom Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) nachgewiesen. Die Bestätigungsuntersuchung durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, steht aktuell noch aus.  

Ein Wildschweinkadaver war bei Riedstadt-Leeheim, ein weiterer am Kühkopf im Hessischen Ried südlich der bisherigen Kernzone gefunden worden, sodass diese Zone nun erweitert werden muss. Daraus ergibt sich auch eine Vergrößerung der sogenannten Restriktionszone, die in einem 15-Kilometer-Radius um den Fundort gezogen wird. Die Zone umfasst nun auch Teile der Stadt Darmstadt und des Kreises Bergstraße.

Bislang waren bereits Teile des Kreises Groß-Gerau, Offenbach-Land und Darmstadt-Dieburg sowie der Main-Taunus-Kreis und die Städte Frankfurt am Main und Wiesbaden von der Restriktionszone betroffen. Nach dem neuen Fund sind nun auch die südlichen Teile des Kreises Groß-Gerau mit Gernsheim und Biebesheim sowie die komplette Fläche Stockstadts in dieser Zone. Der Kreis Groß-Gerau ist jetzt vollständig in der sogenannten Restriktionszone.    

Innerhalb dieser Zone gelten bestimmte Einschränkungen für die Öffentlichkeit, zum Beispiel die 5m-Leinenpflicht für Hunde, aber auch für die Jagd und die Landwirtschaft. Besonders wird darauf hingewiesen, dass das Betreten des Waldes und der offenen Landschaft nur auf dafür vorgesehenen befestigten Wegen gestattet ist. Das Ministerium entscheidet lageabhängig über die zu treffenden Maßnahmen.

Die Region wird aktuell durch professionelle Hunde- und Drohnenstaffeln aus Hessen sowie dem gesamten Bundesgebiet nach weiteren Kadavern abgesucht, von denen Proben zur Untersuchung genommen werden. Insgesamt wurden seit Mitte Juni bereits 75 tote Wildschweine beprobt. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung dagegen fast immer tödlich. Eine Impfung gegen die ASP gibt es nicht.  

Das Landwirtschaftsministerium informiert über die aktuelle Entwicklung auf seiner Website: https://landwirtschaft.hessen.de/Tierschutz-und-Tierseuchen/Tierseuchen/Afrikanische-Schweinepest