Von Robotern und Murmelbahnen

Giraffengruppe der Kita Pfiffikus erlebt aufregenden Forschertag bei Besuch des MINT-Zentrum-Teams

Luis steuert das Fahrzeug geschickt durch das Labyrinth. Luca, Informatikstudent Oka Celikkol und Erzieherin Stefanie Müller staunen.
Rainer Trautmann und Fachbereichsleiter Rick Hölzer unterstützen beim Bau einer Murmelbahn.

Diesem Gegenbesuch hatten die kleinen Forschenden der Kita Pfiffikus schon lange entgegengefiebert: Das Team des MINT-Zentrums Südhessen am Standort Groß-Gerau war unter Leitung von Rainer Trautmann in die Betreuungseinrichtung in Riedstadt-Goddelau gekommen, um gemeinsam mit den Kindern der Giraffengruppe einen Vormittag lang zu forschen und zu experimentieren.  

„Wisst ihr, warum wir heute hier sind?“, fragte Trautmann, Leiter der Fachoberschule der Beruflichen Schulen, bei denen das MINT-Zentrum untergebracht ist. „Wegen der Roboter!“, wusste Ben. Denn mit Argusaugen hatten die Kitakinder verfolgt, wie die beiden Informatikstudenten der Hochschule Rhein Main David Lerch und Okan Celikkol im Turnraum der Kita ein Labyrinth aufgebaut, Klebestreifen auf dem Boden aufgebracht und kompliziert aussehende Fahrzeuge startbereit gemacht hatten.  

Die angehenden Schulkinder der Kita wurden in vier Gruppen aufgeteilt und erlebten im Laufe des Forschertages alle vier Stationen, die das MINT-Team eingerichtet hatte. Bei Okan Celikkol im Turnraum wurden hochkonzentriert nur mittels einer Fernbedienung immer komplizierte Steuerungsaufgaben gelöst. Mit großen Geschick steuerte Luis (sechs Jahre) nur mittels vierer Richtungspfeile ein Fahrzeug durch das Labyrinth. „Das ist ein super Ergebnis“, war Okan begeistert, als Luca (sechs) es schaffte, den mit einem Farbsensor ausgestatteten Roboter zu 40 Prozent auf dem roten Streifen fahren zu lassen. Die kompliziertes Aufgabe wartete am Schluss: Da galt es – wieder nur mit Hilfe einer Fernbedienung – mit den Greifwerkzeugen eines Fahrzeugs bunte Würfel in ein auf dem Boden aufgeklebtes Viereck zu bringen.  

In einer anderen Ecke des Turnraums wurde ebenfalls emsig getüftelt. Dort half Trautmann in der ersten Runde Oskar, David und Ben, eine komplexe Murmelbahn mit verschiedensten Elementen zu bauen, tatkräftig unterstützt von Fachbereichsleiter Kinder, Jugend und Soziales Rick Hölzer, der ebenfalls zu diesem besonderen Besuch in die Kita gekommen war.  

Einen Raum weiter sorgte David Lerch für großes Gekicher, als er sich zum Roboter erklärte und sich genauso in Bewegung setzte, wie es die Kinder mit Richtungskärtchen vorgaben. Diese Plättchen mit Richtungspfeilen ordneten sie auf einer Platte an, lösten per Knopfdruck ein Foto aus, der die „Programmierung“ an einen kleinen Roboter weitergab, sodass sich dieser den Anweisungen zufolge in Bewegung setzte. Die Begeisterung kannte keine Grenzen, als der Roboter auch noch einen Stift erhielt und ganz nach seinen erhaltenen Befehlen kryptische Muster auf den Tisch malte. Gemalt wurde auch einen Tisch weiter. Hier zeichneten die jungen Forschenden unter Anleitung der Ingenieurin Olga Kyshka mit bunten 3-D-Stiften dreidimensionale Schmetterlinge, Brillen und sogar Eiffeltürme.  

Neben den beiden Kitaleiterinnen Julia Strese und Sandra Knodt hatte insbesondere Erzieherin Stefanie Müller ihre Freude an diesem besonderen Forschertag. Schließlich hatte sie mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass die Kita Pfiffikus nach der Erstzertifizierung 2021 Anfang des Jahres erneut als „Haus, in dem Kinder forschen“ ausgezeichnet wurde. Dazu gehört auch die Kooperation mit dem MINT-Zentrum, das die Kitakinder schon einige Male besucht hatten. Ein Gegenbesuch war schon länger geplant, umso mehr freuten sich nun alle Beteiligten, dass es jetzt geklappt hatte.