Drohnenflüge für „Aus Grau wird Grün“

Wissenschaftliche Bestandserfassung zur Wärmerückstrahlung

Die Drohne, mit der die wissenschaftlichen Untersuchungen in Wolfskehlen durchgeführt werden. (Foto: Marcel Dogatari, Justus-Liebig-Universität Gießen)

Das Projekt „Aus Grau wird Grün“ zur Entsiegelung zweier Straßenzüge in Riedstadt-Wolfskehlen geht in die nächste Runde. Nach dem Erhalt der Förderzusage für die Umsetzung des Projekts sind die beauftragten Planungsbüros derzeit mit der Erstellung der Ausführungsplanung und des Leistungsverzeichnisses für die Ausschreibung beschäftigt. In der Zwischenzeit soll der zweite Teil der wissenschaftlichen Bestandserfassungen durchgeführt werden.

Im Sommer 2023 war bereits in einem ersten Schritt die im Bestand vorhandene Vegetation erfasst und vermessen worden. Nun wird es insbesondere darum gehen, die Wärmerückstrahlung über den Straßen- und Gehwegbereichen in der Heinrich-Heine-Straße, der Oppenheimer Straße und – als Vergleich – der Gerhardt-Hauptmann-Straße zu erfassen, in der keine Umgestaltungsmaßnahmen geplant sind. Nicht begrünte, versiegelte Bereiche heizen sich insbesondere an heißen Sommertagen tagsüber stark auf und geben die am Tag gespeicherte Wärme in der Nacht wieder an die Umgebung ab, sodass es auch nachts in bebauten Bereichen oft kaum zu einer Abkühlung kommt. Ziel der jetzt beginnenden Untersuchungen ist es, konkret vor Ort festzustellen, ob und in welchem Umfang die geplante Umgestaltung von versiegelten Bereichen in Grünflächen tatsächlich zu einer spürbaren Verbesserung des Lokalklimas führt, indem unter anderem die nächtliche Wärmerückstrahlung vermindert wird.   

Dazu werden ab dem 22. Juli bei gutem Wetter (sonnige Tage ohne starke Windbewegungen) einzelne Drohnenflüge in den genannten Straßenzügen stattfinden, wobei die Flugzeiten jeweils zwischen 10 und 15 Uhr am Tag sowie zwischen 0 und 4 Uhr in der Nacht liegen werden. Die Drohnenflüge zu wissenschaftlichen Zwecken sind vom Luftfahrtbundesamt genehmigt worden und werden von Mitarbeitern der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt. Dabei werden zur Bestandserfassung Aufnahmen mit einer sehr hochauflösenden Kamera im Bereich des sichtbaren Lichts sowie Aufnahmen mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera durchgeführt. Die Flughöhe beträgt 40 m, die Geschwindigkeit bis maximal 3 m pro Sekunde. Die Flüge werden ausschließlich über den öffentlichen Straßen/Bürgersteigen durchgeführt. Die Drohne ist 1,7 Meter groß (von Propellerspitze zu Propellerspitze) und wiegt 13-15 kg.

Die Büchnerstadt Riedstadt bittet dringend darum, die Piloten der Drohne während der Flüge nicht zu stören – die Aufmerksamkeit der Piloten muss aus Sicherheitsgründen durchgehend auf die Drohne gerichtet sein.

Insgesamt sind vier bis maximal acht Flugtage geplant, die Flüge sollen bis spätestens Ende August abgeschlossen sein. An Wochenenden (Freitag, 15 Uhr bis Montag, 0.00 Uhr) finden keine Flüge statt. Beim Starten und Landen der Drohne kann es eventuell zu einer kurzfristigen lokalen Geräuschentwicklung kommen, während des Fluges in 40 m Höhe kommt es nur zu geringfügigen Geräuschemissionen. Die Gerhardt-Hauptmann-Straße wird in die Flüge miteinbezogen, obwohl dort keinerlei Umgestaltungsmaßnahmen geplant sind. Dies dient dazu, eine Kontrollfläche zu haben, um die Effekte von Straßen mit Umgestaltung in Grünflächen und denen ohne Grünflächen besser vergleichen zu können.

Die Ergebnisse werden nach Vorliegen zeitnah von der Stadt Riedstadt auf der Projektseite www.riedstadt.de/aus-grau-wird-grün bereitgestellt.