„Aus Grau wird Grün“ geht weiter

Die Stadt hat Förderbescheid für Weiterführung des Projekts in Wolfskehlen erhalten

Derzeit noch eine Steinwüste – versiegelte Verkehrsinsel am Ostende der Heinrich-Heine-Straße.
Ein derzeit noch unbewachsener Splitstreifen in der Oppenheimer Straße
Die Grafik zeigt, wie die Grünflächen künftig aussehen sollen: mit Beeten, in denen Bäume wachsen und in denen Regenwasser gesammelt wird.
So wird es zukünftig aussehen: Pflanzbeete, in denen das Niederschlagswasser gesammelt wird und so den Pflanzen zur Verfügung steht.

Das Projekt „Aus Grau wird Grün“ in Riedstadt-Wolfskehlen kann weitergehen: Nach fünf Monaten Prüfdauer hat die Büchnerstadt Riedstadt nun Ende April den Förderbescheid für die Weiterführung des Projekts zur Entsiegelung zweier Straßenzüge erhalten. Die umfangreichen Antragsunterlagen für das „Förderpaket 2“ waren am 23. November 2023 von der Stadt bei der für die Prüfung der Unterlagen zuständigen Baufachverwaltung des Landes Hessen (Oberfinanzdirektion Frankfurt) eingereicht worden. Der nun ausgestellte Förderbescheid sieht eine Projektförderung von maximal 1.248.893 € aus dem Fördertopf des Bundes „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ vor, bei geschätzten maximalen Baukosten von 1.325.342 Euro.

Ziel des Projekts „Aus Grau wird Grün“ ist es, insgesamt circa 1.500 Quadratmeter der Oppenheimer Straße und der Heinrich-Heine-Straße in Wolfskehlen zu entsiegeln und in artenreiche Grünflächen umzuwandeln. Mit dieser Maßnahme will die Stadt den Auswirkungen des Klimawandels lokal begegnen. Finanziert wird das Projekt zu 90 Prozent aus Mitteln des Bundesförderprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. In der ersten Phase des Projekts war mit Hilfe einer umfangreichen Bürgerbeteiligung die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erfolgt, die Grundlage für den jetzt genehmigten zweiten Förderantrag war.

Das Förderpaket zwei beinhaltet die tatsächliche Umsetzung des Projekts von der Ausführungsplanung über die Ausschreibung der Bauleistungen bis hin zur Bauausführung. Die Stadt hat daher den Planungsauftrag an das Büro Planungsgesellschaft Natur & Umwelt (PGNU) aus Frankfurt in Zusammenarbeit mit Umweltplanung Bullermann Schneble aus Darmstadt vergeben. Die Darmstädter sind für die Ingenieurleistungen beim Projekt (Ent- und Bewässerungsplanung) zuständig. Beide Büros hatten auch schon die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für das Projekt betreut.

Die weitere Planung sieht vor, dass nun zunächst die Ausführungsplanung und das Leistungsverzeichnis als Grundlage für die Ausschreibung der Bauausführung erstellt werden. Die Ausschreibung soll möglichst noch im frühen Sommer 2024 erfolgen, sodass nach hoffentlich erfolgreicher Ausschreibung noch im dritten Quartal 2024 mit der Bauausführung begonnen werden könnte.

Im Vorfeld der Bauausführung wird es noch eine wissenschaftliche Bestandserfassung geben, bei der insbesondere die derzeitige lokale Klimasituation erfasst werden soll. Dabei werden beispielsweise die Temperatur, die nächtliche Wärmeabstrahlung oder die Sauerstoffneubildung in der Heinrich-Heine-Straße und der Oppenheimer Straße gemessen. Diese wissenschaftlichen Erhebungen werden von der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt und sollen im Juni/Juli 2024 erfolgen. Nach Abschluss der mit dem Projekt „Aus Grau wird Grün“ geplanten Umwandlung von versiegelten Flächen in arten- und strukturreiche Grünflächen werden diese Untersuchungen wiederholt, um zu sehen, ob und inwieweit das Projekt tatsächlich zu einer verbesserten Anpassung an den Klimawandel beitragen kann.

Im Rahmen des Projekts hatte es eine umfangreiche Bürgerbeteiligung gegeben, doch selbstverständlich werden die Bürgerinnen und Bürger Riedstadts auch über den weiteren Fortgang informiert, die dafür extra eingerichtete Projekthomepage (www.riedstadt.de/aus-grau-wird-gruen) wird regelmäßig aktualisiert. Bei Fragen zum Projekt steht Matthias Harnisch von der Fachgruppe Umwelt (m.harnisch(at)riedstadt.de und 06158/181322) gerne zur Verfügung, der das Projekt seitens der Stadt koordiniert und betreut.